Teilnahme am Wertungsspiel des Süddeutschen Musiker-Verbandes e.V. am 10. und 11. Juli 1926. Der Musikverein Leonberg erhielt in der Oberstufe II mit 120 Punkten die Note
1b.
Kritik des Preisrichters: Die Aufführung hatte ein flottes Tempo und war gut vorbereitet. Entschieden gebessert werden muss das Piano und Pianissimo in gehaltenen Tönen wie im Staccato. Dadurch
entstehen dynamische Gegensätze, die gerade dem Forte und Fortissimo eine stärkere Wirkung sichern. Bei kurz gestoßenen Rhythmen sollte der Dirigent viel kürzer schlagen (zuckende
Bewegungen).
Doch dann kamen die Jahre, wo „Standartenkonzerte“ die unglückselige Zeit des Dritten Reiches mit dem nachfolgenden Zweiten Weltkrieg einleiteten. Um bestehen zu können, mussten auch die Kapellen mehr oder weiniger im Fahrwasser der Hitler-Zeit operieren.
Anlässlich des 10-jährigen Stiftungsfestes war die Stadtkapelle Ausrichter eines Schwäbischen Musikfestes. Bald stellte dann aber die Inflation große Anforderungen an den Verein, die gemeistert werden mussten. Mit fleißigem Üben und vielen Besuchen bei festgebenden Vereinen ging es bald weiter gut voran.
Am 8. Mai 1919 wurde wieder die erste halbjährliche Generalversammlung nach dem 1. Weltkrieg abgehalten.
Auch in den weiteren Jahren wurde manche hörenswerte Veranstaltung abgehalten, bis ihnen dann plötzlich der Weltkrieg 1914/18 eine unfreiwillige Pause auferlegte. Am 8. August 1914 wurde das „vielleicht letzte Protokoll“ geschrieben.
Leonberg, den 25. Juli 1911
Wie die Gründung sich vollzog.
Um dem Wunsche vieler zu entsprechen, haben sich die Unterzeichneten zusammengefunden, um der Gründung eines Musikvereins näher zu treten.
Die erste Besprechungen wurden bei Herrn Mundinger zum Rößle am 25. Juli 1911 abgehalten, wobei der Beschluß gefaßt wurde, eine Musik ins Leben zu rufen. Herrn Hermann Mörk, welcher sich um die Sache
angenommen hat, langte von verschiedenen Firmen Preiskorompten auf. Nach Durchsicht der Preiskorompten stellte sich fest, daß die Firma Glaßln in Kanrtau (Böhmen) die billigsten Instrumente liefern
könnte, und somit 8 Instrumenten in Auftrag bekam.
Herr Stadtrat Mundinger erklärte sich bereit um die Sache zu fördern, uns das Geld vorzustrecken, womit dann 400 Mark zu 4 1/2 % aufgenommen wurden.
Möge auch von der Einwohnerschaft der Sache ein Entgegenkommen gezeigt werden.
Herrmann Mörk – Albert Beutelspacher – Karl Lauer – August Schmauder – Karl Ruthard – Heinrich Haßler – Ernst Hascher – Ernst Schneider – Wilhelm Mehle – Friedrich Sommer
Protokollführer: Karl Bauer
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